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Heimwerken mit Gipskarton: Trockenbau für Einsteiger

Trockenbau

Gipskartonplatten sind ein ideales Baumaterial, mit dem auch Anfänger mittelgroße Projekte rasch und zuverlässig umsetzen können. Mithilfe der richtigen Schienen wird das lotrechte Verbauen zum Kinderspiel. Auch die Oberflächenbehandlung ist leicht erledigt. Selbst die notwendigen Werkzeuge sind recht günstig und einfach bedienbar.

Unterkonstruktion

Ob Sie mit Metall- oder Holzunterkonstruktion arbeiten wollen, ist zum größten Teil eine Frage Ihrer persönlichen Präferenzen. In Nassräumen sind Metallschienen näherliegend, aber mit der richtigen Abdichtung und bei Verwendung imprägnierter Gipskartonplatten sind auch an Holzstreben keine Schäden durch Luftfeuchtigkeit zu befürchten. Während die Platten selbst recht einfach anhand der Unterkonstruktion auszurichten sind, ist diese selbst an einigen Stellen kniffelig lotrecht einzusetzen. Der großzügige Einsatz von Wasserwaagen (in allen drei Raumebenen möglich) und Lot erlaubt, „gerade“ Wände zu konstruieren. Lieber sollte man als Heimwerker bei schrägen Unterkonstruktionen noch einmal Verbindungen lösen und das Material neu ausrichten, als sich später jahrelang über schiefe Wände zu ärgern.

Rohre und Kabel verlegen

Trockenbaukonstruktionen eignen sich hervorragend, um Kabel und Rohre in der Zwischenwand zu verstecken, ohne Kanäle in hartes Mauerwerk stemmen zu müssen. Deswegen sind Gipskartonwände gut geeignet, um Leitungen zu verlegen. Doch wie bringt man Strom- oder Wasseranschlüsse auf die Seite, auf welcher sie auch genutzt werden sollen? Die einfachste Methode ist der Einsatz von Lochsägen und Kernlochbohrern. Je nach Bestückung der Sägezähne bzw. Bohrschneiden eignen sie sich auch für den Einsatz z. B. bei OSB-, MDF- oder Sperrholzplatten sowie Mauerwerk oder dünnem Metall (Klassiker: Einsetzen des Wasserhahns in eine neue Küchenspüle). Selbst dünne Massivholzbretter lassen sich auf diese Weise bearbeiten. Da sich ein einmal geschnittenes Loch nicht wieder einfach verschließen lässt, gilt auf jeden Fall: Lieber zweimal messen und einmal sägen (oder bohren) als zu wenig messen und die Platte hinterher abreißen.

Die Wahl der Platten

Gipskarton-Bauplatten ab einer Dicke von 12,5 mm eignen sich als Allrounder im Trockenbau. Sie sind jedoch nicht feuerfest, wenig schalldämmend und auch nicht wasserabweisend. Für besondere Anwendungen stehen daher auch Feuerschutz-Platten und imprägnierte Gipskarton-Platten zur Verfügung, welche durch Zusatzstoffe und spezielle Oberflächenbehandlungen brandhemmende bzw. wasserabweisende Eigenschaften haben. Selbst Kombinationswerkstoffe, die über Feuerschutz und Imprägnierung verfügen, sind erhältlich.

Alles, was über eine minimale Schalldämmung hinaus geht, erfordert eine Doppelbeplankung. Dabei werden beide Seiten der Unterkonstruktion mit Gipskartonplatten verschalt. Die zwischen diesen Lagen befindliche Luft kann schon einiges an Schall schlucken. Zusätzliches Dämmmaterial kann dort, wo besonderer Wert auf Schallisolierung gelegt wird, ebenfalls eingesetzt werden. Die so erzielbaren Effekte sind allerdings nicht allumfassend: Der z. B. über den Boden weitergeleitete Schall, Echo und Hall lassen sich so nicht bekämpfen.

Werkzeugausrüstung

Die Frage, welche Werkzeuge benötigt werden, ist anwendungsabhängig. Neben der oben erwähnten Lochsägen oder Kernlochbohrer empfiehlt sich eine Stichsäge für präzise Schnitte zur Anpassung z. B. an Kanten. Lot, Bleistift, Wasserwaage, Cuttermesser und ein solider Bohrschrauber sind ebenfalls Grundvoraussetzung. Alles, was darüber hinaus geht, z. B. Gipshobel, Schraubvorsätze oder Kantenhobel sind hilfreich, aber nicht immer zwingend notwendig.

Neben der Wahl des korrekten Werkzeugs sind darüber hinaus auch passende Schrauben und Dübel wichtig. Hierzu können die Hersteller der von Ihnen gewählten Gipskartonplatten üblicherweise Empfehlungen aussprechen.

 

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